Instant Payment: Zahlen in der Schweiz wird schneller

Magazin
05.04.2022


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Das Zahlungsinfrastruktur der Schweiz wird neu aufgesetzt. Mehr Tempo soll her und dementsprechend lautet die neue Devise: Instant Payment. Finstar will einer der ersten Anbieter des neuen Zahlungsstandards sein. Erste Finstar-Kunden nutzen die Funktion bereits.


Eine elektronische, multikanalfähige Zahlungslösung

Heute soll alles so schnell wie möglich gehen. Bankkunden können zwar jederzeit und überall via eBanking und Mobile Banking Zugriff auf Ihren Kontostand haben und Zahlungen auslösen, aber diese dauern im schlimmsten Fall einige Tage, bis sie beim Empfänger sind. Dies soll sich mit der neuen Generation des Schweizer Zahlungssystems grundsätzlich ändern: Geld soll sofort überwiesen werden können und sofort oder eben instantan beim Empfänger ankommen. Dies ist mit der Funktionalität von Instant Payments möglich.

Instant Payment ist eine elektronische, multikanalfähige Zahlungslösung, die innerhalb von Sekunden ausgeführt wird und für welche Auftraggeber und Zahlungsempfänger eine sofortige Bestätigung erhalten. Sie sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr möglich. Die Lösung kann im Bereich von Retail Payments an einem Point of Sale (POS) in Läden, bei Überweisungen von Person zu Person und bei Online Payments im Internet eingesetzt werden.

Im Gegensatz zum traditionellen Zahlungsprozess bieten Instant Payments eine schnelle parallele Ausführung der Verarbeitungsschritte, eine sofortige Reaktion, und der Empfänger oder die Empfängerin kann sofort über den gutgeschriebenen Betrag verfügen. Instant Payments funktionieren folglich via Smartphone mobil, am POS oder im Internet.

Grafik Instant Payment DE

Europa ist der Schweiz voraus

In Europa ist die Funktionalität von Instant Payments bereits verfügbar und im SEPA (Single Euro Payment Area) werden seit dem ersten Quartal 2021 bereits 8,6 Prozent aller Zahlungen mit Instant Payments ausgeführt. Die Schweiz ist am Nachrüsten. Hierzulande werden Zahlungen über das System Swiss Interbank Clearing (SIC) abgewickelt, das die SIX Interbank Clearing AG im Auftrag der Schweizerischen Nationalbank betreibt. Die Arbeiten an der fünften Generation des SIC-Systems, der sogenannten SIC5-Plattform, sind derzeit am Laufen.

Laut dem SIX-Magazin «Pay» ist es der Schweizerischen Nationalbank wichtig, dass die Zahlungsinfrastruktur der Schweiz zukunftsfähig bleibt und Innovationen im Kundenzahlungsverkehr ermöglicht. Die Teilnehmer des SIC-Systems sind dementsprechend aufgefordert, sich an den neuen SIC5-Standard anzubinden, um eingehende Instant Payments auf ihren Konten verarbeiten zu können. Die Einführung erfolgt in zwei Phasen: Grössere Banken müssen ab 2024 dazu in der Lage sein, alle anderen Teilnehmer ab 2026.

Finstar will von Anfang an mit dabei sein. «Wir wollen in der Schweiz zu den ersten Anbietern und Anwendern der Instant-Payment-Funktion gehören», sagt Patrick Vogt, der Leiter von Finstar Professional Services. Der Mehrwehrt von Instant Payment werde sich aber erst vollständig entfalten können, wenn der neue Zahlungsstandard allen Endkundinnen und Endkunden zur Verfügung stehe.

Die Einführung von Instant Payment entspreche einem echten Bedürfnis. «Von Kundenseite spüren wir insbesondere im Zusammenhang mit mobilen Apps einen Druck hin zu immer schnelleren Abwicklungsprozessen», sagt Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg. Kundinnen und Kunden würden erwarten, dass alle getätigten Transaktionen sofort ausgeführt, abgebucht und zeitgleich in der Konto-App aufgeführt würden. «Instant Payments sind im Plattformgeschäft also eine sehr wichtige Funktion», so Wildi.


Banken können Instant Payment «as a Service» nutzen

Für Banken gibt es verschiedene Wege, Instant Payment in ihr Produktangebot einzubinden. Entweder aktualisieren sie ihre bestehende Infrastruktur oder ersetzen das bestehende Zahlungsabwicklungssystem mit einer Lösung, die den Instant-Payment-Standard verarbeiten kann. Die dritte Variante besteht darin, Instant Payment «as a Service» von einem Kernbankenanbieter wie zum Beispiel Finstar zu beziehen.

Das Finstar-Backend unterstützt bereits heute Instant Payments für interne Zahlungen. Für Fintech-Unternehmen ist die Funktion über eine Open-Banking-Nutzung von Finstar verfügbar. Beim Schweizer Fintech-Unternehmen Neon ist Instant Payment schon in Gebrauch, wie Mitgründer Jörg Sandrock sagt. Aber es ist noch nicht möglich, Zahlungen von einer Bank zur anderen instant oder sofort zu senden, da dies von der Infrastruktur derzeit noch nicht unterstützt wird.

Finstar AG c/o Hypothekarbank Lenzburg AG Bahnhofstrasse 2 CH-5600 Lenzburg

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