Banking Products as a Service: «Basis für das Erfolgsmodell ist die Modularität»

Magazin
31.03.2022


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Häufig wird Banking as a Service ausschliesslich mit der Auslagerung technischer Elemente in Verbindung gebracht. Es können aber auch Bankprodukte von der Strategie über die Gestaltung bis zur Abwicklung als Gesamtpaket «as a Service» bezogen werden, wie das Beispiel HBL Asset Management zeigt.


Lösungen mit guter Performance und attraktivem Preis

«Ja», sagt Reto Huenerwadel*, «eine Modularisierung analog zur Finstar-Bankensoftware kennen wir auch bei unseren Anlageprodukten.» In diesem Zusammenhang nennt der Chief Investment Officer (CIO) der Hypothekarbank Lenzburg technische Aspekte wie die Depotführung, den Handel und das Abrechnen. «Nicht nur bei allen unseren Services, auch bei der Gestaltung unserer Produkte achten wir darauf, diese Dritten anbieten zu können. Das liegt in unserer DNA, ist das A und O unserer Anlagestrategien und Anlageprodukte.»

Für die nachhaltige Entwicklung des zinsindifferenten Geschäfts setzt das HBL Asset Management seit den Anfängen auf die maximale Modularität von Produkten und Inhalten. «Die einzelnen Elemente können so alle Dienstleistungen einer Bank ergänzen und veredeln», sagt Huenerwadel. «Wir stecken sehr viel Recherche und Know-how, Innovationskraft und Energie in unser ganzes Angebot. Daraus resultieren bessere Lösungen mit guter Performance sowie attraktivem Preis.»

Davon profitierten Drittbanken und Vermögensverwalter, denen das Leistungsspektrum vom Research bis zum Handel bis ins letzte Detail zur Verfügung steht. «Mit einer Vorsorgelösung, einer Anlagestrategie oder einem eigentlichen Anlageprodukt der HBL können die Kunden zudem die Abwicklung an uns übertragen», nennt Huenerwadel einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Anbietern. «Die technischen und die administrativen Schnittstellen sind definiert, etabliert und bewährt.»


Bankfachliche Unterstützung steht zur Verfügung

Nach Ansicht des CIO besteht die Herausforderung der Banken vermehrt darin, sich zu differenzieren. Mit Ausnahme des Frontends reichten technische Aspekte nicht. Gleichzeitig fehle es oft an der Expertise, um sich mittels Produkten einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. «Die zutiefst menschliche Reaktion ist die Konzentration auf das, was man gut kann und erfolgreich war. Oder: Die Verantwortlichen blicken nach vorn, entwickeln eine Strategie, wie sie die Kunden gezielt betreuen, behalten und gewinnen. Dazu gehört zu evaluieren, wo sie das dafür benötigte Know-how erhalten.»

Hat sich eine Bank oder ein Vermögensverwalter für die Vorwärtsstrategie entschieden, stellt das HBL Asset Management sein ganzes Wissen, die ganze Erfahrung von der Konzeption bis zur Realisation zur Verfügung. «Banken können mit den Anlageprodukten auf die bankfachliche Unterstützung aus unserem Haus zurückgreifen.» Dies betrifft Schulungen oder Präsentationen bei Veranstaltungen der Partner. «So begleiten wir unsere Partnerinstitute beim nach haltigen Aufbau zusätzlicher Geschäftsfelder und der Abdeckung spezifischer Kundenbedürfnisse».


White-Label-Anwendungen sind möglich

Die Zusammenarbeit verleihe allen Partnern auch die Möglichkeit, die Angebote zu skalieren und laufend weiterzuentwickeln, sagt Huenerwadel. «Das Ziel bleibt es, unseren und deren Kunden innovative Produkte mit gemanagtem Risiko und attraktiven Renditen anzubieten.» Diesbezüglich hat das HBL Asset Management spannende Lösungen erarbeitet, die auch in einem White-Label-Ansatz bereit stehen.

«In den Gesprächen stellen wir aber häufig fest, dass die Kunden diese Produkte unter dem Namen ihrer Bank vertreiben. Die Produkte selber müssen aber nicht unter dieser Bezeichnung verkauft werden.» Dies sei auch nicht nötig – im Gegensatz zum Frontend, das den Einstieg in die Anlagewelt bildet und nach Huenerwadels Ansicht auf den ersten Blick dem Partner zugeordnet werden muss.

Offenheit beim Labelling, aber auch in Bezug auf die Produktpalette: «Wenn der Kunde das wünscht, entwickeln wir für ihn ein eigenes Produkt, basierend auf unserem bewährten Prozess von der Research über die Allokation bis zur Emission und technischen Abwicklung.» Gilt diese Unabhängigkeit auch punkto Bankensystem? «Selbstverständlich stellen wir unsere Angebote plattformunabhängig zur Verfügung. Die Implementierung in Finstar ist halt einfach schon definiert.»


Kundenkontakte und die Beratung bleiben beim Partner

Ob Obligationenfonds, ob nachhaltige Anlage, Vorsorgelösung, nationale oder globale Baskets: Zu jedem Produkt gibt es Hintergrundinformationen. «Die Kommunikation ist für den Verkauf jedes Produktes, jedes Services zentral», so das Mitglied der Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg. «Diese Inhalte, angefangen beim Strategie-Research bis zur technischen Umsetzung stehen bereit und lassen sich für das Marketing unserer Partner einsetzen.»

Auch für die wichtigste Art der Kommunikation gilt das Prinzip Offenheit. Huenerwadel: «Meiner Meinung nach sollten die Kundenkontakte und die Beratung beim Partner bleiben. Gibt es jedoch regulatorische oder andere Gründe, dann übernehmen wir diesen Part und werfen unser ganzes Know-how und unsere Erfahrung in die Waagschale.» Selbst für Finanzintermediäre wie Vermögensverwalter, die keine Produkte des HBL Asset Managements beziehen, hält das Team rund um Huenerwadel massgeschneiderte Services bereit und übernimmt beispielsweise auch das Onboarding, die Depotführung und den Handel.


Anlagestrategien werden kontinuierlich verfeinert

In einer nächsten Phase geht es für das HBL Asset Management darum, Digital Assets in das Angebot zu integrieren und gemeinsam mit den Partnern zusätzliche Produkte zu entwickeln. «Zudem fokussieren wir auf die Gewinnung neuer Kunden, die sich von unseren Lösungen begeistern lassen. Denn die Strategien stimmen und werden kontinuierlich verfeinert.»

Huenerwadel ist überzeugt, dass das Angebot den Partnern hilft, ihr Geschäft ganz gezielt zu erweitern, den vielzitierten Unterschied zu machen und im Endeffekt die Kunden zu halten. «Die Banken profitieren, ihre Kunden profitieren und wir profitieren: Es handelt sich um eine klassische Win-Win-Win-Situation. Basis für dieses Erfolgsmodell ist die Modularität, mit der auf die spezifischen Anforderungen der erwähnten Anspruchsgruppen eingegangen werden kann», sagt Huenerwadel und fügt hinzu: «Analog zum Banking as a Service lässt sich bei diesem Angebot von Banking Products as a Service sprechen.»

* Reto Huenerwadel ist Leiter des HBL Asset Managements und als Leiter des Geschäftsbereichs Marktleistungen Mitglied der Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg.

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